Wasser mit Osmoseanlage herstellen
Hallo meine Lieben,
wie im Beitrag [Welches Wasser für fleischfressende Pflanzen] schrieb, habe ich die Dennerle Osmose Compact 130* Anlage gekauft und seit Monaten im Betrieb getestet. Meine Kalkulationen und Erfahrungen zur Herstellung von Wasser für fleischfressende Pflanzen mittels einer Umkehrosmoseanlage möchte ich mit euch teilen.
Kaufgrund
Wenn man eine Eurobox* (60x40x12 cm) komplett mit Töpfen ausfüllt, muss man noch ungefähr 2,5 Liter Wasser einfüllen, damit die Töpfe im Wasser stehen. Ein 5 Liter Kanister reicht also für zwei Wannen aus. Aber bereits jetzt im April bei 20/22 Grad am Tag wird das Wasser nach 4 Tagen verbraucht. Nach Adam Riese sind das fast 19 Liter Wasser für nur eine Eurobox* im Monat! Würde man die Kanister für 1,69 EUR kaufen, könnte man recht schnell Peter Zwegat anrufen. 6,42 EUR kostet es bei Temperaturen von tagsüber 22 und nachts 8 Grad. Im Sommer bei über 30 Grad am Tage und 15 – 20 Grad nachts, verdoppelt sich der Verbrauch.
Wenn man jetzt noch zusätzlich seine Zimmerpflanzen mit kalkarmem Wasser gießen möchte, wird es sehr teuer.
Ich suchte daher nach Alternativen und sah mich gezwungen eine Umkehrosmoseanlage* anzuschaffen. Doch musste ich vorher die Kosten kalkulieren, um sicher zu gehen, dass es kosteneffizienter ist diese Anlage zu betreiben, als ständig Wasserkanister zu kaufen.
Kostenkalkulation
Fangen wir mit dem Wichtigsten an, den Wasserkosten. In Nürnberg kosten 1.000 Liter Frischwasser 2,10 EUR, 1.000 Liter Abwasser 2,02 EUR. Macht zusammen 4,12 EUR je 1.000 Liter, somit 0,00412 EUR je Liter.
Die Anlage produziert leider nicht nur reines Wasser, sondern auch Schmutzwasser und das im Verhältnis von ca. 1:3. Die Kosten für einen 5 Liter Kanister liegen nun bei 0,0824 EUR. Diese Kosten lege ich als variable Kosten fest.
Die Anschaffungskosten sind fixe Kosten. Das Dennerle Osmose Compact 130* kostet zurzeit (05/2018) 57 EUR. Laut Hersteller sollte nach zwei Jahren eine neue Membran eingesetzt werden. Wenn man sich die Anschaffungskosten dieser Membran* anguckt (57 EUR (Stand 05/2018)), dann lohnt eher der Neukauf einer ganzen Anlage, anstatt der einzelnen Membran.
Aus verschiedensten Kommentaren konnte ich jedoch herauslesen, dass die Membran sehr viel länger hält, wenn man das Wartungsintervall einhält.
Neben der Membran müssen alle 12 Monate beide Filter (Feinfilter*, Kohlefilter*) getauscht werden. Diese Kosten jeweils ca. 15 EUR (Stand 05/2018).
Bei einer Lebenszeit von 2 Jahren muss man also neben der Umkehrosmoseanlage* noch einmal beide Filter kaufen. Die fixen Kosten betragen somit 87 EUR.
Jetzt wird es spannend. Mit folgender Formel lässt sich ausrechnen, wie teuer das hergestellte Wasser ist. Wobei „x“ die Literanzahl ist.
(87 + 0,0824x) / x
Wie viel Wasser brauche ich eigentlich pro Jahr?
Um das Ganze zu vereinfachen, rechne ich mit nur einer Eurobox*. Den Wasserbedarf rechne ich wie folgt:
- Winter: 2,5 Liter pro Monat,
- Frühjahr: 9 Liter,
- Sommer: 30,0 Liter,
- Herbst: 12,5 Liter. In Summe braucht eine Schale somit 54 Liter Wasser im Jahr.
Würde die Umkehrosmoseanlage* nur für diese eine Schale gekauft werden, betrügen die Kosten pro 5 Liter 8,47 EUR. Deutlich teurer als die 1,69 EUR für den 5 Liter Kanister (0,338 EUR je Liter).
Wie viel Wasser muss ich nun herstellen, damit ich günstiger bin?
0,338x = 87 + 0,0824x und nach x aufgelöst ergibt dies 340 Liter Wasser. Wenn man jetzt noch die 340 durch die 54 Liter teilt, kommt man auf 6,3 Euroboxen, die man mindestens besitzen muss, damit die Kosten gleich sind. Jeder Liter mehr senkt die Kosten für einen Liter Osmosewasser.
Wassertest
Nachdem das erste Wasser hergestellt wurde, sollte seine Leitfähigkeit getestet werden. Ich nutze hierfür dieses Messgerät für pH-Wert Messungen: AP2 Aqua Pro*. 30 ppm entsprechen 1 dH (deutsche Härte). Das Wasser sollte nicht mehr als 3 dH, also 54 ppm haben.
Ich prüfe jeden hergestellten Kanister auf seine Leitfähigkeit. Dadurch stelle ich gleichzeitig sicher, dass die Filter und Membran funktionieren und kann den idealen Wechselzeitpunkt festlegen.
Fazit
Der Beitrag ist ziemlich mathematisch geworden, das muss ich zugeben. Da kam der Controller in mit zum Vorschein. Aber mit der Formel habe ich hoffentlich nachvollziehbar nachgewiesen, dass es ab 340 Litern (pro 2 Jahre!) günstiger ist sein Wasser selbst herzustellen, als destilliertes Wasser zu kaufen. Wenn man die Verschleißteile länger als die vom Hersteller angegebene Zeit nutzt, werden die fixen Kosten noch günstiger und es lohnt sich noch früher sein eigenes Wasser herzustellen.
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14 Antworten auf “Wasser mit Osmoseanlage herstellen”