Pflegehinweise Drosera regia
Drosera regia ist einer der bemerkenswertesten Sonnentaue der Welt. Er trägt nicht umsonst den Namen „Königssonnentau“. Diese adelige Bezeichnung hat er allein seiner Größe zu verdanken.
Dabei hat D. regia sogar etwas mit Dionaea muscipula (Venusfliegenfalle) gemein. Beide wachsen auf nur einem winzigen Gebiet (Endemiten) und sind stark vom Aussterben am Naturstandort bedroht. Bei Drosera regia ist es besonders kritisch, da man den natürlichen Bestand auf nur noch 20 Pflanzen schätzt.
Drosera regia kommt nur ein einzigen Gebiet Südafrikas vor. Etwa 120 km nord-östlich von Kapstadt am Bainskloof Pass, auf ca. 900 Meter Höhe, liegt sein natürliches Habitat.
Das Substrat besteht aus Torf und Sand und ist immer leicht feucht. Die umgebende Fauna besteht aus Gras.
Hier fand 1926 Edith Layard Stephens diese Pflanze und aufgrund seines markanten Aussehen und der individuellen Pollenform bekam der Königssonnentau eine Untergattung, „Regiae“.
Die Blätter werden bei intensiver Sonne zwischen 25 und 45 cm lang. Im Schatten können sie sogar eine Größe von 70 cm erreichen, was damit zusammenhängt, dass sie ihre Oberfläche vergrößern will, um mehr Sonnenlicht zu erhalten.
Diese wundervolle Pflanze kann man zum Glück sehr einfach zu Hause, sowohl innen aus auch draußen, kultivieren.
Je nach Pflanzengröße brauche man einen tiefen Topf. Geeignet sind hierfür Rosen- oder Palmentöpfe. Bei kleinen Pflanzen, die gerade erst gekeimt sind, kann man auch normale Töpfe nutzen.
Das Substrat sollte eine Mischung aus Torf/Perlit/Sand (grob) sein. Ein Mischverhältnis von 6/2/2 nutze ich bislang sehr erfolgreich.
Es ist zwar selbsterklärend aber sollte nicht unerwähnt bleiben. Als Wasser sollte ausschließlich Regenwasser, destilliertes Wasser oder Osmosewasser genutzt werden. Im Sommer kann das Substrat nass bis feucht sein, im Winter hingegen nur leicht feucht.
Überwinterung
Die Überwinterung von Drosera regia erfolgt kühl, 5 – 10 Grad sind ideal. Ansich kann diese Pflanze also auch mit D. muscipula kultiviert werden, da sie sehr ähnliche Kulturbedingungen haben. Tiefere Temperaturen von 0 – 5 Grad sind auch dienlich. Sogar einen leichten Frost übersteht D. regia.
Im Gewächshaus werden meine Pflanzen bei nur 2 Grad kultiviert, um Schimmel zu vermeiden.
Kleine Anekdote am Rande: Ich erhielt Wurzelstecklinge, nackt & nass in Küchenpapier eingewickelt per Brief geschickt. Wir hatten gerade eine Frostperiode und der Briefträger hatte die Post sehr spät eingeworfen und der Brief mit Inhalt ist komplett eingefroren. Nach mehreren Stunden entnahm ich den Inhalt, und taute ihn unter kaltem Wasser auf.
Die Pflanzen kamen sofort in Torf und am nächsten Tag wurden sie täglich mit 8 Stunden intensivem rot/blau-Kunstlicht beschienen. Alle drei Stecklingen überlebten und bildeten nach 2 Tagen neue Fangtropfen und nach 4 Tagen konnte man auch wieder Wachstum erkennen.
Sämlinge und jüngere Pflanzen, die noch nicht blühen, können – und sollten – hingegen bei mind. 10 Grad überwintern.
Eine warme Überwinterung älterer Pflanzen führt dazu, dass die Pflanze keine Energiereserven bilden kann, die sie im kommenden Frühjahr zur Blühtenbildung benötigt.
Kultur im Sommer
Im Sommer liebt der Königssonnentau Sonne und Wärme. Aber keine Hitze! Sein natürliches Habitat liegt auf 900 Meter Höhe und wird nicht sehr heiß im Sommer. Anders als das 120 km entfernte Kapstadt.
Wenn es Drosera regia zu heiß wird, zieht sie sich nach der Blüte zurück und treibt im Herbst wieder aus. Im Winter bleibt sie dann im Wachstum stehen. Ab Frühjahr geht es dann weiter, bis sie sich nach der Blüte wieder einzieht. Dieser Rhytmus ist für unsere Breiten etwas ungünstig und sollte vermieden werden.
Daher sollte Drosera regia in großen Töpfen mit sehr lockerem Substrat wachsen. Das hilft den Wurzelbereich kühl zu halten.
Auf der Oberfläche könntest & solltest du Sphagnum kultivieren. Dieses hilft ebenso bei der Tempereaturregulation. Auch schützt es vor Schimmel und anderen Moosen. Wenn kein Sphagnum zur Verfügung steht, kann man die Substratoberfläche auch mit einer gut 1 cm dicken Schicht Pinienrinde bedecken.
Wenn möglich, sollten die Töpfe beschattet werden, jedoch nicht die Pflanzen, die intensives Licht benötigen.
Vermehrung
Die Vermehrung Drosera Regias kann über Samen und Wurzelstecklinge erfolgen.
Um keimfähige Samen zu erhalten, sollte man eigentlich zwei genetisch unterschiedliche Pflanzen haben. Es gibt jedoch vereinzelt Berichte, dass es auch zu einer Selbstbestäubung gekommen ist.
Die Samen sind direkt nach der Ernte sehr gut keimfähig und können nach Keimung innerhalb eines Jahres eine Blattlänge von 10 cm erreichen. Eine Stratifikation ist nicht notwendig.
Die Aussaat erfolgt wie bei Drosera capensis oder D. aliciae. Eine Anleitung findest du hier: Aussaat von Drosera
Da Drosera regia Adventivwurzeln besitzt, kann man sie hervorragend über Wurzelstecklinge vermehren.
Dafür schneidest du im Winter (!) 4 – 5 cm lange Stücke ab und legst sie in feuchten Torf. Mit einer leichten Schicht Torf wieder bedecken und feucht halten. Schon bald bilden sich neue Blätter.
Sobald sie 3 – 5 cm lange Blätter besitzen, können sie in eigene (tiefe) Töpfe pikiert werden. Danach erfolgt die Kultur wie bei ausgewachsenen Pflanzen, im Winter jedoch nicht so kalt.
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