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Pflegehinweise Drosera nidiformis

Drosera nidiformis ist eine sehr einfach zu kultivierende Pflanze, die es im Einzelhandel nur selten zum Kaufen gibt. Dieser Sonnentau bildet sehr schnell sehr viele Blütenstände und daraus folgen dann ganze nidiformis-Teppiche.

Diese recht anspruchslose Pflanze wurde erst 1991 von Paul Debbert beschrieben. Der Name nidiformis rührt wohl daher, weil die Blätter relativ nestförmig wachsen.

Aus Erfahrung kann ich sagen, dass diese Pflanze, wenn man sie aus Versehen ohne Wurzeln aus dem Substrat zieht und dann einfach wieder ins Substrat steckt, wieder neue Wurzeln bildet ohne zu jammern oder einzugehen. Für Anfänger perfekt geeignet.

Natürlicher Standort

Paul Debbert fand die erste Pflanze in der südafrikanischen Region um KwaZulu-Natal. Ein paar weitere Populationen wurden im Osten der Region Ostkap lokalisiert.  

Pflanzenbeschreibung

Drosera nidiformis wächst mehrjährig. Die Blattstiele (Petiolen) sind wesentlich länger als die mit Tentakeln besetzten Blätter (Lamina) und wachsen dabei aufrecht nach oben. Die pinken Blüten (autogam, bestäuben sich selbst) öffnen sich nur an warmen und sonnigen Tagen zur Mittagszeit für ein paar Stunden. Dabei werden die Blütenstiele bis zu 35 cm lang!

Bei starker Sonnenbestrahlung färben sich die sonst grünen Blätter rot.

Kultur

Die Kultur dieses Sonnentaus ist überaus einfach und ähnlich wie bei Drosera capensis (und Unterarten) oder Drosera aliciae. Er fühlt sich ganzjährig auf der Fensterbank pudelwohl. Dabei gibt es nicht Vieles zu beachten. Drosera nidiformis möchte möglichst hell stehen wobei im Winter eine Zusatzbeleuchtung genutzt werden kann aber nicht muss. Temperaturen von mindestens 5 Grad Celsius werden gut vertragen, daher kann Drosera nidiformis auch lange draußen bleiben. Aber eine Winterruhe ist nicht zwingend notwendig.

Im Sommer sollte die Pflanze so viel direktes Licht wie möglich erhalten. Dann färben sich die Blätter wundervoll rot. Die Pflanze toleriert im Allgemeinen Temperaturen von 0 bis 35 Grad Celsius.

Beim Substrat ist diese Pflanze ziemlich anspruchslos. Eine Sand-Perlit-Torf oder Torf-Perlit-Mischung eignet sich hervorragend als Substrat. Auch reiner Torf ist vollkommen ausreichend, jedoch nicht empfehlenswert, weil die Wurzeln zu faulen beginnen könnten.

Bei der Luftfeuchtigkeit ist Drosera nidiformis recht anspruchslos. 50% reichen vollkommen aus. Wir messen die Luftfeuchtigkeit mit diesem kleinen Gerät: ThermoPro TP50.*

Beim Thema Wasser verhält sich dieser Karnivor wie fast jeder seiner Art– nur Regenwasser, Osmosewasser oder destilliertes Wasser dürfen zum Gießen genutzt werden.

Schädlinge und Krankheiten

Es kann vorkommen, dass sich Blattläuse an den meist jungen Blattachsen vergehen. Die großen Schädlinge kann man absammeln und sofort verfüttern aber wenn es zu viele werden, hilft nur noch eine „chemische“ Behandlung mit Kaliseife*. Dieses hilft auch bei (eher unwahrscheinlichem) Spinnmilbenbefall.

Wurzelfäule kann vorkommen und zwar, wenn das Substrat von Moos (nicht Sphagnum) überwuchert wird. Dieses verschließt die Oberfläche und es dringt kein Sauerstoff mehr zu den Wurzeln. Hier hilft nur regelmäßiges Umtopfen.

Trauermückenlarven könnten die Wurzeln beschädigen und zum Absterben der Pflanze führen. Günstige Gelbtafeln* helfen hier ungemein.

Gefangene Trauermücken auf Gelbtafel*

Die ausgewachsenen Mücken werden gefangen und können sich nicht vermehren. Schneller geht es mit Nematoden*. Diese legen Eier in die Trauermückenlarven und fressen diese von innen auf. Wenn es keine Larven mehr gibt, sterben die Nematoden. Eine Vermehrung der Trauermücke findet somit nicht statt. Am besten nutzt man beide Mittel.

Vermehrung

Drosera nidiformis lässt sich sehr einfach über Samen vermehren. Blatt- und Wurzelstecklinge sind ebenfalls erfolgreich dokumentiert.

Die Vermehrung über Samen erfolgt wie bei den meisten Drosera Arten wie folgt: Ein Topf sollte mit feuchtem Torf gefüllt werden. Die Samen werden einfach über das Substrat verteilt und liegengelassen. Da Drosera Lichtkeimer sind, sollte man den Samen nicht mit Substrat abdecken. Den Behälter mit den Samen stellt man dann an einen hellen Ort, im Anstauverfahren, mit relativ hoher Luftfeuchtigkeit. (Ideal hierfür eignet sich unser Anzuchtgewächshaus, welches im Shop erhältlich ist.) Diese erreicht man, indem man den Behälter mit Frischhaltefolie abdeckt. Nach ein paar Wochen bilden sich erste grüne Punkte auf der Oberfläche.

Bei der Vermehrung über Blattstecklinge trennt man einfach ein Blatt an der Mutterpflanze ab und legt dieses auf feuchtes Substrat. Die Tentakel müssen dabei nach oben zeigen. Nach ein paar Wochen bilden sich auf der Blattoberseite kleine neue Pflanzen. Auch hier auf eine hohe Luftfeuchtigkeit achten.

Bei Wurzelstecklingen ist das Prozedere ähnlich wie bei Blattstecklingen. Von einer dicken Wurzel wird ein guter Zentimeter abgeschnitten und in feuchtes Substrat gedrückt. Mit Frischhaltefolie abdecken und Sonnenlicht aussetzen.


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