Pflegehinweise Drosera aliciae
Drosera aliciae gehört zu der am häufigsten vorkommenden Art in deutschen Zimmern. Man kann sie beinahe zu jeder Jahreszeit im Baumarkt erstehen, wobei die Qualität nur selten gut ist. Häufig ist die Pflanze vertrocknet oder von Schädlingen befallen.
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Natürlicher Standort
Der Südwesten des Kaps Südafrikas, östlich von Kapstadt, ist das Heimatgebiet von Drosera aliciae. Im Sommer herrschen hier mittlere Temperaturen von 20 bis 27 Grad Celsius. In den Wintermonaten fallen maximal 100 Milliliter, im Sommer maximal 20 Milliliter Regen.
Pflanzenbeschreibung
Dieser Sonnentau ist rosettenbildend und wächst flach auf dem Boden. Drosera aliciae erreicht bis zu 5 cm im Durchmesser und die Blätter können bis zu 1,2 cm breit und 3 cm lang werden.
Der Blütenstängel erreicht eine Höhe von 30 bis 40 cm und am Ende befinden sich 2 bis 12 kleine pinke Blüten. Selbst am Stängel befinden sich kleine Drüsen, die Tautropfen produzieren und Insekten fangen. Die Blüten sind autogam, bestäuben sich beim Schließen somit selbst.
Drosera aliciae besitzt eine einzelne, recht lange Pfahlwurzel und bildet im Alter einen kleinen Stamm aus.
Kultur
Die Kultur dieses Sonnentaus ist überaus einfach. Sie fühlt sich ganzjährig auf der Fensterbank pudelwohl. Dabei gibt es nicht vieles zu beachten. Sie möchte möglichst hell stehen wobei im Winter eine Zusatzbeleuchtung genutzt werden sollte. Im Sommer hingegen muss die Pflanze so viel direktes Licht wie möglich erhalten. Dann färben sich die Blätter wundervoll rot.
Eine Sand-Torf oder Torf-Perlit-Mischung eignet sich hervorragend als Substrat. Nutzt man reinen Torf, wächst die Pflanze etwas langsamer.
Die Luftfeuchtigkeit sollte mindestens 50% betragen, wobei ein etwas höherer Wert noch besser vertragen wird. Zur Messung der Luftfeuchtigkeit nutze ich dieses kleine Messgerät: ThermoPro TP50*. Es hat sich sowohl draußen im Gewächshaus, als auch innerhalb der Wohnung bewährt und liefert zuverlässig Daten für kleines Geld.
Drosera aliciae verträgt – wie alle Karnivoren – nur Regenwasser, Osmosewasser oder destilliertes Wasser.
Die Überwinterung kann sowohl bei 5 Grad und etwas weniger Licht als auch ganzjährig warm auf der Fensterbank mit zusätzlicher Beleuchtung stattfinden.
Drosera aliciae hält auch nächtliche Temperaturen von 1 bis 2 Grad aus, solange es tagsüber sonnig und mindestens 12 Grad Celsius werden. Dann kann sie sich vom nächtlichen Schock erholen. Jedoch sollte sie, sobald die Temperaturen beständig einstellig bleiben, in die Wohnung geholt werden.
Schädlinge und Krankheiten
Es kann vorkommen, dass sich Blattläuse an den meist jungen Blattachsen vergehen. Die großen Schädlinge kann man absammeln und sofort verfüttern aber wenn es zu viele werden, hilft nur noch eine „chemische“ Behandlung mit Kaliseife*. Dieses hilft auch bei (eher unwahrscheinlichem) Spinnmilbenbefall.
Wurzelfäule kann vorkommen und zwar, wenn das Substrat von Moos (nicht Sphagnum) überwuchert wird. Dieses verschließt die Oberfläche und es dringt kein Sauerstoff mehr zu den Wurzeln. Hier hilft nur regelmäßiges Umtopfen.
Trauermückenlarven könnten die Wurzeln beschädigen und zum Absterben der Pflanze führen. Günstige Gelbtafeln* helfen hier ungemein.
Die ausgewachsenen Mücken werden gefangen und können sich nicht vermehren. Schneller geht es mit Nematoden*. Diese legen Eier in die Trauermückenlarven und fressen diese von innen auf. Wenn es keine Larven mehr gibt, sterben die Nematoden. Eine Vermehrung der Trauermücke findet somit nicht statt. Am besten nutzt man beide Mittel.
Vermehrung
Drosera aliciae lässt sich sehr einfach über Samen, Wurzel- aber auch Blattstecklinge vermehren.
Bei der Vermehrung über Blattstecklinge trennt man einfach ein Blatt an der Mutterpflanze ab und legt dieses auf feuchtes Substrat. Die Tentakel müssen dabei nach oben zeigen. Nach ein paar Wochen bilden sich auf der Blattoberseite kleine neue Pflanzen.
Die Vermehrung über Wurzelstecklinge ist ebenso einfach. Der Mutterpflanze werden dabei ein paar kleine Stücke der Wurzel abgeschnitten, auf die Oberfläche eines mit Torf gefüllten Substrats gelegt und leicht mit weiterem Substrat abgedeckt. Nach ein paar Wochen bilden sich neue Pflänzchen an der Oberfläche.
Die Vermehrung über Samen erfolgt wie bei den meisten Drosera Arten wie folgt: Der Torf sollte feucht sein. Die Samen werden einfach über das Substrat verteilt und liegengelassen. Da Drosera Lichtkeimer sind, sollte man den Samen nicht mit Substrat abdecken. Den Behälter mit den Samen stellt man dann an einen hellen Ort mit relativ hoher Luftfeuchtigkeit. Ideal hierfür eignet sich unser Anzuchtgewächshaus, welches im Shop erhältlich ist.
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Was im sehr ausführlichen Beitrag leider nicht steht : Staunässe ja oder nein, reicht es das Substrat immer feucht zu halten? mfg
Moin Christian! Staunäße, ja! Aber nur im Sommer und sobald die Sonne im Frühling höher steht (April). Im Winter nur leicht feucht und viel Licht. Auch im Sommer kannst du es nur leicht feucht halten aber aufgrund der Wärme wird das Wasser sehr schnell verdunsten, daher lieber etwas im Wasser stehen lassen. Grüße!