Pflegehinweise Drosera adelae
Nein, Drosera adelae hat ihren Namen nicht von der bekannten Sängerin Adele. Aber der Name stammt wirklich von einer Frau namens Adèle. Entdeckt wurde diese Pflanze 1864 von Ferdinand Jacob Heinrich Mueller, einem deutschen Botaniker, der nach Australien auswanderte.
Drosera adelae gehört, wie Drosera prolifera und Drosera schizandra, zu den Queensland-Karnivoren. Eine Besonderheit ist, dass je mehr Licht die Pflanze erhält, desto kleiner und rötlicher werden die Blätter.
Diese Pflanze ist nicht im Einzelhandel zu erhalten und muss über Fachhändler bezogen werden. Dabei eignet sie sich nicht für blutige Anfänger, da die Ansprüche mit etwas Aufwand befriedigt werden müssen. Beherzigt man die in diesem Artikel beschriebenen Tipps, klappt die Kultur jedoch ohne Probleme.
Natürlicher Standort
Die Pflanze stammt aus dem Dschungel Australiens, aus dem nordöstlichen Queensland. In der Region ist im Sommer mit Temperaturen von 24 bis 31 °C zu rechnen, im kurzen und trockenen Winter mit 17 bis 26 °C. Die Jahresniederschlagsmenge beträgt in der Region mindestens 4400 mm. Zum Vergleich, in Berlin waren es 2018 ganze 357 mm.
Dabei wächst die Pflanze nur an wenigen Orten und ist somit stark gefährdet. Sie steht an Ufern von Bächen aber auch an Felsen, die Feuchtigkeit führen. In der Rockingham Bay, am Dalrymple´s Creek und auf der Hinchinbrook Insel des Hinchinbrook Nationalparks ist Drosera adelae zu finden.
Die Pflanze ist schnell wachsend mit einem stark verzweigten, langen Haar-Wurzelsystem. Und dank dieser Wurzelausläufer kann sie sich auch schnell – ohne Samenproduktion – ausbreiten.
Kultur
Einige Stimmen meinen, dass diese Art schwer zu pflegen sei. Das kann ich nicht bestätigen. Ich kultiviere diese Pflanze in einem Minigewächshaus auf dem Fensterbrett in Südlage. Hierdurch wird eine stark erhöhte Luftfeuchtigkeit gewährleistet. Dieser Umstand macht die Pflanze auch zu einem schlechten Insektenfänger, da die Beute zu schimmeln beginnen würde.
Das Verlangen nach Licht ist bei dieser Pflanze gering. Viel wichtiger ist die Luftfeuchtigkeit von mindestens 75%. Werden Werte darunter erreicht, bilden sich die Tautropfen zurück und kehren sehr langsam zurück.
Ein schattiger Platz und warme Temperaturen von mindestens 17 Grad Celsius reichen aus. Ein Überwintern muss nicht stattfinden. Die Pflanze kann immer gleich kultiviert werden.
Drosera adelae sollte sich, wie bereits erwähnt, in einem kleinen Gewächshaus befinden. Der Topf kann dann dort immer im Wasser stehen. Durch die Capillarwirkung ist das Substrat immer automatisch ausreichend feucht.
Als Substrat eignet sich hervorragend reiner Torf (Weiß- oder Hochmoortorf) versetzt mit Quarzsand und etwas Perlit zur Auflockerung des Bodens. Wir bieten hierfür ein spezielles Substrat an, das ebenfalls für die Venusfliegenfalle und Schlauchpflanzen geeignet ist. Im Shop hier zu finden: Substrat.
In keinem Fall darf gedüngt werden. Ebenso darf man nur kalkfreies Wasser zum Gießen nutzen. Wie man dieses herstellt, habe ich in diesem Artikel festgehalten: Artikel.
Besonders wichtig ist, dass der Topf eine ausreichende Größe besitzt. Durch das ausgeprägte Wurzelsystem kann er zu klein werden und D. adelae reagiert im schlimmsten Fall mit Absterben.
Schädlinge und Krankheiten
Es kann vorkommen, dass sich Blattläuse an den meist jungen Blattachsen vergehen. Die großen Schädlinge kann man absammeln und sofort verfüttern aber wenn es zu viele werden, hilft nur noch eine „chemische“ Behandlung mit Kaliseife*. Dieses hilft auch bei (eher unwahrscheinlichem) Spinnmilbenbefall.
Wurzelfäule kann vorkommen und zwar, wenn das Substrat von Moos (nicht Sphagnum) überwuchert wird. Dieses verschließt die Oberfläche und es dringt kein Sauerstoff mehr zu den Wurzeln. Hier hilft nur regelmäßiges Umtopfen.
Trauermückenlarven könnten die Wurzeln beschädigen und zum Absterben der Pflanze führen. Günstige Gelbtafeln* helfen hier ungemein.
Die ausgewachsenen Mücken werden gefangen und können sich nicht vermehren. Schneller geht es mit Nematoden*. Diese legen Eier in die Trauermückenlarven und fressen diese von innen auf. Wenn es keine Larven mehr gibt, sterben die Nematoden. Eine Vermehrung der Trauermücke findet somit nicht statt. Am besten nutzt man beide Mittel.
Vermehrung
Drosera adelae vermehrt sich neben der bekannten Vermehrungsmethode Blattstecklinge noch durch Wurzelstecklinge.
Aus älteren Blättern, die auf dem Boden aufliegen, wachsen oft kleine Pflänzchen. Und aus den Wurzeln, die auch gerne oberirdisch austreten und dann außerhalb des Topfs nach Wasser suchen, wachsen kleine Drosera adelae.
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